Der Schadensausgleich für Soldaten im Auslandseinsatz: alles rund um die Ausfallbürgschaft des Bundes

Für jeden Soldaten der Bundeswehr gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, im Laufe seiner Dienstzeit das ein oder andere Mal im Ausland eingesetzt zu werden. Damit einhergehen unterschiedliche Risiken – im schlimmsten Fall kommt es zu einer Wehrdienstbeschädigung (WDB) oder sogar zum Tod des Soldaten. Verweigert Ihre Lebens- oder Unfallversicherung wegen eines Kampfeinsatzes die Leistung, springt der Bund ein. In diesem Artikel bringen wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Harald Alt in Roth Ihnen diesen Schadensausgleich des Dienstherrn etwas näher.

Diesen Regelungen unterliegen Soldaten bei Einsätzen im Ausland

Soldaten, die im Ausland eingesetzt werden, sind in allen Bereichen genauso abgesichert wie im Inland. Das heißt an erster Stelle, dass die Ihnen nach dem Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) zustehende Besoldung weiterhin gewährt wird. Auch haben Sie Anspruch auf freie Heilfürsorge, sie wird durch die Truppenärzte und Sanitäter der Bundeswehr auch im Ausland sichergestellt. Die übrigen Leistungen (wie Verpflegung oder Ausrüstung) sind in Art und Umfang in etwa mit der Versorgung im Inland vergleichbar.
 
Insbesondere bei der truppenärztlichen Versorgung gibt es jedoch einige Besonderheiten. Im Ausland ist es meistens nicht möglich, spezielle und komplexe Behandlungen oder gar Operationen durchzuführen. Ist eine derartige medizinische Versorgung dennoch notwendig, werden Sie entweder in einem Krankenhaus vor Ort behandelt oder zurück nach Deutschland transportiert. Die entstehenden Kosten übernimmt in jedem Fall der Dienstherr.

Das passiert bei einer Wehrdienstbeschädigung: Grundlage des Schadensausgleichs

Im Soldatenversorgungsgesetz (SVG) hat der Gesetzgeber ausführliche Regelungen darüber getroffen, wie die generelle Versorgung von Soldaten auszusehen hat. Neben Vorschriften über Beihilfe, freie Heilfürsorge und Ruhegehalt finden Sie hier auch die Paragrafen, die den Schadensausgleich des Bundes regeln. Die Abschnitte fünf und sechs des SVG (§§ 62 bis 63g) befassen sich nahezu ausschließlich mit dieser Thematik. Beim Schadensausgleich für Soldaten müssen Sie grundsätzlich zwischen In- und Ausland unterscheiden.

Die Situation bei Wehrdienstbeschädigungen im Inland

Passieren bestimmte Unfälle oder sind besondere Soldatengruppen von einer Wehrdienstbeschädigung betroffen, regelt der Abschnitt fünf des SVG die entsprechenden Konsequenzen. Konkret sehen die §§ 63 und 63a Folgendes vor:

  • § 63: Hier ist der Schadensausgleich für besonders gefährdete Soldaten der Bundeswehr geregelt. Konkret handelt es sich dabei um eine einmalige Unfallentschädigung, die beim Eintritt eines dienstlichen Unfalls gezahlt wird. Zum besonders gefährdeten Personal gehören unter anderem Fallschirmspringer, Piloten, die Besatzung von U-Booten und Minentaucher. Passiert hier ein Unfall im Dienst, beträgt die Unfallentschädigung 150.000 Euro. Stirbt der Soldat bei einem solchen Einsatz, erhalten die Angehörigen bis zu 100.000 Euro pro Person.
  • § 63a: In dieser Vorschrift ist die „allgemeine Unfallentschädigung“ geregelt. Sie steht allen Soldaten zu, sofern sich diese einer besonderen Lebensgefahr ausgesetzt und dabei einen Unfall erlitten haben. Weitere Voraussetzung des Paragrafen ist, dass Sie mindestens zu 50 Prozent in Ihrer Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt sind. Auch hier beträgt der Schadensausgleich 150.000 Euro beziehungsweise 100.000 Euro.

Wehrdienstbeschädigung, Unfall und Tod im Ausland

Der „Schadensausgleich in besonderen Fällen“, der in § 63b des SVG geregelt ist, bezieht sich grundsätzlich auch auf das Inland. Allerdings möchten wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Harald Alt in Roth in den nächsten Zeilen vor allem die Ansprüche von Soldaten im Auslandseinsatz beleuchten. Dabei gilt § 63b für alle Soldaten und unabhängig von der genauen Tätigkeit, auch eine besondere Lebensgefahr muss nicht vorliegen.
 
Der Gesetzgeber möchte mit dieser Vorschrift explizit die Angehörigen schützen, wenn die Lebensversicherung des Soldaten nach dessen Tod die Leistung verweigert. Deutsche Unfall- und Lebensversicherungen sind nach einheitlichen Vorgaben des Gesamtverbandes bei kriegerischen Ereignissen nicht zur Leistung verpflichtet. Dieser Ausschluss wird auch als „Kriegsklausel“ bezeichnet und kommt immer dann zum Tragen, wenn ein Soldat durch ein solches Ereignis ums Leben kommt.
 
Diese Ausschlüsse der Lebensversicherungen sind damit begründet, dass eine Versicherung das Risiko kriegerischer Ereignisse nicht einkalkulieren kann. Durch die besondere dienstliche Stellung und die Aufgaben gilt das bei Soldaten umso mehr. Die „Kriegsklausel“ gilt allerdings nur bei einer aktiven Beteiligung an den Kriegsereignissen. Eine passive Beteiligung (zum Beispiel ohne aktive Kampfhandlungen) fällt nicht darunter, hier muss die Versicherung leisten.
 
Der Schaden, den der Soldat im Ausland durch besondere Verhältnisse (Krieg, Naturgewalten usw.) erleidet, wird nach § 63b in „angemessener Höhe“ vom Dienstherrn ersetzt. In der Praxis bedeutet dass, dass der Dienstherr die ausgefallene Leistung der Unfall- oder Lebensversicherung übernimmt. Ist der Schaden höher, fällt auch der Schadensausgleich umfassender aus. Es handelt sich immer um eine Einzelfallentscheidung, die durch das Bundesministerium der Verteidigung detailliert geprüft wird.

Schadensausgleich und Ausfallbürgschaft für Soldaten in der Praxis

Nachdem wir Ihnen die Grundlagen des Schadensausgleichs etwas nähergebracht haben, ein kurzes Beispiel aus der Praxis:
 
Der Soldat hat eine Summe von 300.000 Euro in einer Lebensversicherung angespart und verstirbt nun an kriegerischen Ereignissen im Einsatz. Die Versicherung verweigert vertragsgemäß die Auszahlung der angesparten Summe und beruft sich dabei auf die „Kriegsklausel“. Nun springt der Bund ein und zahlt 300.000 Euro an die Angehörigen des Soldaten. Dabei wird jedoch geprüft, ob die Versicherung tatsächlich die Leistung verweigern konnte. Für die Angehörigen wird so ein Ausgleich für die Nichtzahlung der Police geschaffen.
 
Dieses System wird auch als „Ausfallbürgschaft“ bezeichnet. Der Dienstherr bürgt mit dem Soldatenversorgungsgesetz dafür, dass eine Versicherung wegen der „Kriegsklausel“ die Auszahlung von Leistungen verweigert. Der Schadensausgleich durch den Dienstherrn verhindert damit im Zweifel einen nerven- und zeitraubenden Rechtsstreit.

Der Hintergrund des Schadensausgleichs für Soldaten

Der Dienstherr möchte Soldaten durch die Regelungen zum Schadensausgleich vor allem dazu anregen, trotz der „Kriegsklausel“ eine Lebens- oder Unfallversicherung abzuschließen. Zudem sollen die Angehörigen vor den hohen finanziellen Schäden durch die Nichtauszahlung einer ihnen zustehenden Leistung bewahrt werden. Im Grunde genommen sorgt § 63b SVG dafür, dass die „Kriegsklausel“ faktisch nicht mehr vorhanden ist.

Weitere wichtige Versicherungen für Soldaten

Durch die zahlreichen Paragrafen und insbesondere § 63b SVG gibt es wenige Gründe, die gegen den Abschluss einer Lebensversicherung sprechen. Wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Harald Alt in Roth empfehlen daher jedem Soldaten den Abschluss einer solchen Police. Auch eine Unfallversicherung ist in vielen Fällen sinnvoll, da Sie Unfälle nie voraussagen können. Zudem finden Sie im Folgenden einige weitere Versicherungen, die für Soldaten unverzichtbar sind.

  • Kleine oder große Anwartschaft. Mit ihr sichern Sie sich den späteren Beitritt in die PKV zu festen Konditionen.
  • Pflegepflichtversicherung. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und leistet bei einer Pflegebedürftigkeit.
  • Diensthaftpflichtversicherung. Sie schützt Sie vor Schadenersatzansprüchen wegen dienstlicher Fehler.
  • Dienstunfähigkeitsversicherung. Sichern Sie das Risiko einer Dienstunfähigkeit ab.
  • Rahmenvertrag für Soldaten. Kombi-Produkt aus Altersvorsorge und Dienstunfähigkeitsversicherung.

Wir beraten Sie gern

Möchten Sie mehr über den Schadensausgleich für Soldaten oder die Ausfallbürgschaften des Bundes erfahren? Sind Sie auf der Suche nach den richtigen Versicherungen oder steht Ihre Karriere bei der Bundeswehr noch bevor? Wir von der DBV Deutsche Beamtenversicherung Harald Alt in Roth sind bei allen Fragen und Anliegen der richtige Ansprechpartner. Melden Sie sich bei uns und vereinbaren Sie am besten noch heute ein persönliches Gespräch!

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