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DBV Deutsche Beamtenversicherung Wessel & Kollegen oHG in Nürnberg Justizvollzugsbeamte

Justizvollzugsbeamte

Im Freistaat Bayern werden in 36 Justizvollzugsanstalten verurteilte Straftäter untergebracht. In 14 Anstalten werden gleichzeitig Justizvollzugsbeamte ausgebildet. Verantwortlich für Aus- und Weiterbildung ist die Bayerische Justizvollzugsakademie in Straubing. Die Innere Sicherheit Deutschlands ist abhängig von einem leistungsfähigen und effektiven Strafvollzug. Das beinhaltet eine zügige Vollstreckung verhängter Freiheitsstrafen zum Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten sowie die sichere Verwahrung der Verurteilten. Justizvollzugsbeamte leisten mit ihrem Dienst einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Gesellschaft, indem sie für einen sicheren Justizvollzug sorgen, Häftlinge beaufsichtigen, betreuen und auf eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereiten. Eine erfolgreiche Resozialisierung ist das Ziel des Strafvollzugs und ein bedeutender Beitrag zur Sicherheit der Bürger Deutschlands. 

Zukünftige Justizvollzugsbeamte sollten unter anderem gern mit Menschen umgehen, team- und kommunikationsfähig sein, über Durchsetzungsvermögen, Toleranz sowie eine hohe psychische und physische Belastbarkeit verfügen.

Welche Aufgaben übernehmen Justizvollzugsbeamte?

Eine der Hauptaufgaben der Beamten ist, die Häftlinge auf ihre Entlassung vorzubereiten und bei der Resozialisierung zu unterstützen. Justizvollzugsbeamte leisten ihren Dienst sowohl an Werktagen, Feiertagen als auch an Wochenenden im wechselnden Schichtdienst. Einsatzbereiche sind der Vollzugsdienst, Werksdienst, Sanitätsdienst und Verwaltungsdienst. Die Aufgaben im Überblick:

  • Beaufsichtigen von Häftlingen
  • Betreuung von Häftlingen
  • Versorgung von Häftlingen
  • Kontrolle von Häftlingen
  • Organisation der Freizeitgestaltung 

Der Dienst hinter Gittern

Ein Justizvollzugsbeamter hat beispielsweise die Befugnis, auch ohne die Zustimmung eines Richters, beziehungsweise der Staatsanwaltschaft, Zwangsmaßnahmen durchzuführen, beispielsweise bei Gefahr im Verzug, Gefährdung der Sicherheit eines Kollegen oder des Gefangenen selbst. Zum Eigenschutz dem Schutz der Kollegen dürfen sie zum Beispiel: Schlagstöcke, Pfefferspray und Fesseln, Hand- und Fußschellen mit sich führen. Besonders gefährdete Justizvollzugsbeamte tragen spezielle Waffen wie Reizstoffsprühgeräte (RSG), kurze oder ausziehbare Einsatzstöcke (EKA) oder auch verschiedene Schusswaffen bei sich. 

Innerhalb der JVA sorgen außerdem speziell ausgebildete Beamte für Schutz bei besonders gefährlichen Maßnahmen, wie bei Transport von gefährlichen Gefangenen, Haftraumstürmungen oder körperlichen Auseinandersetzungen. Justizvollzugsbeamte sind befähigt, unverzüglich Sofortmaßnahmen bei Bränden oder Katastrophenfällen, bei Geiselnahmen, bei Verbarrikadierungen, Meutereien oder Bombendrohungen einzuleiten.  

Jeder Tag bietet neue Herausforderungen
- die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten

Justizvollzugsbeamte haben nach ihrer Ausbildung hervorragende Berufs- und Karriereaussichten. Bis es soweit ist, müssen einige Hürden genommen werden. Zunächst müssen Sie die Einstellungsvoraussetzungen erfüllen:

  • deutsche Staatsangehörigkeit oder Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaats
  • einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis ohne Vorstrafen
  • in geordneten wirtschaftlichen Verhältnisse leben, das heißt Schuldenfreiheit
  • keine sichtbaren Tätowierungen

Vor der Zulassung zur Ausbildung finden Auswahlverfahren statt, bei denen für den Dienst wichtige Fähigkeiten getestet werden, dazu gehören Sporttests, Intelligenztests, eine ärztliche Untersuchung der Diensttauglichkeit sowie Vorstellungsgespräche, um die psychische, physische und charakterliche Eignung zu prüfen. 

Sind Sie in körperlicher, gesundheitlicher, charakterlicher und geistiger Hinsicht für den allgemeinen Vollzugsdienst geeignet und erfüllen Sie die gesetzlichen Voraussetzungen, kann Ihre Ausbildung beginnen:

Die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten im mittleren Dienst

Die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten im mittleren Dienst setzt den Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung voraus. Die praktische Ausbildung absolvieren Sie in zwei verschiedenen bayerischen Justizvollzugsanstalten. Fachtheoretische Kenntnisse werden in der Bayerischen Justizvollzugsakademie Straubing vermittelt. Zur Theorie gehören sowohl notwendige Rechtskenntnisse als auch Grundlagen der Psychologie, Kriminologie und Pädagogik, Strafvollzug, erste Hilfeleistung und Gebrauch der Schusswaffe. Ein für den Dienst wichtiger und wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist das Erlernen von Deeskalationstechniken sowie Eingriffs- und Sicherungstechniken zur Gefahrenabwehr. Ein weiterer Ausbildungsschwerpunkt ist das Erlangen von Handlungskompetenzen für Ihre spätere Tätigkeit, den professionellen Umgang mit Häftlingen. 

Körperliches Training und das Erlernen von Selbstverteidigungsmaßnahmen sind elementare Bestandteile Ihrer Ausbildung. Während der praktischen Ausbildung erhalten die Anwärter einen umfassenden Einblick in die Organisation von Justizvollzugsanstalten, das Arbeits- und Versorgungswesen und den Bereich Sicherheit und Ordnung im Justizvollzug. Der Vorbereitungsdienst wird mit der Laufbahnprüfung abgeschlossen. In der Regel wird der Anwärter bei erfolgreicher Prüfung zum Beamten auf Probe ernannt.

Aufgaben Justizvollzugsbeamter im mittleren Dienst

Justizvollzugsbeamte durchsuchen Zellen auf Schmuggelware, Drogen, Alkohol sowie weitere unerlaubte und gefährliche Gegenstände, wohnen Haftbesuchen bei, überwachen den Post- und Telefonverkehr und begleiten Gefangenentransporte, sind zuständig für die Versorgung der Häftlinge, verteilen die Mahlzeiten und Kleidung. Weiterhin betreuen Sie Häftlinge und fördern ihre Interessen und Fähigkeiten im Rahmen von Freizeitangeboten und sind erster Ansprechpartner bei allen Fragen und persönlichen Problemen. 

Schon während der Ausbildung können Sie sich für einen Bereich spezialisieren, zum Beispiel:

  • Allgemeiner Vollzugsdienst
  • Mittlerer Vollzugsdienst
  • Werkdienst
  • Sanitätsdienst

Im Verwaltungsdienst führen Sie Häftlings- und der Personalakten, bearbeiten Aufnahme- und Entlassungspapiere der Gefangenen, führen den Schriftverkehr mit Staatsanwaltschaften und Gerichten sowie mit anderen Behörden. 

Im Werkdienst sind Sie für die gesamte Organisation, einschließlich des Finanz- und Rechnungswesens zuständig. Sie sind verantwortlich für die Beschäftigung sowie die Aus- und Weiterbildung der Gefangenen. Eine Ausbildung kann die Basis für eine erfolgreiche Resozialisierung schaffen. Gefangenen können nach ihrer Entlassung einer Erwerbstätigkeit nachgehen, was erneute Straffälligkeit verhindern kann. Sie leiten gefängniseigene Betriebe, unterweisen Gefangene in ihre Aufgaben, teilen Arbeitsgeräte zu und überwachen die Einhaltung der Schutzmaßnahmen. 

Im Sanitätsdienst unterstützen Justizvollzugsbeamte den Gefängnisarzt. Sie assistieren dem Arzt, betreuen erkrankte Gefangene, wohnen Eingangsuntersuchungen bei und dokumentieren diese. Der Dienst ist vor allem für bereits ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger bestens geeignet. 

Justizvollzugsbeamte im gehobenen Dienst

Voraussetzungen:

  • Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife oder ein vergleichbarer Bildungsabschluss 
  • Erfüllen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen
  • Bestehen des Auswahlverfahrens

Der Vorbereitungsdienst dauert in der Regel 3 Jahre und besteht aus fachwissenschaftlichen und fachpraktischen Studienzeiten von jeweils 18 Monaten.

Theoretische Kenntnisse werden an der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen in Bad Münstereifel vermittelt. Die fachpraktischen Fähigkeiten eignen Sie sich an mindestens zwei verschiedenen Justizvollzugsanstalten des Freistaates Bayern an. 

Ausbildungsinhalte des Studiums sind insbesondere:

  • Vollzugs-, Vollzugsverwaltungs-, Straf-, Strafprozess- und Zivilrecht
  • Haushalts-, Beamten- und Tarifrecht 
  • Staats- und Verwaltungsrecht
  • Personalführung
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Kriminologie und Psychologie
  • Sicherheitsorganisation in Justizvollzugseinrichtungen

Aufgaben Justizvollzugsbeamter des gehobenen Dienstes

Sie können als Leiter einer Justizvollzugsanstalt tätig werden. Zu Ihren Befugnissen gehören beispielsweise:

  • Organisation der Vollzugsabteilung
  • Versorgung und Beaufsichtigung von Gefangenen 
  • Sicherheit und Ordnung
  • Entscheidungen über die Verlegung von Gefangenen
  • Genehmigungen, zum Beispiel für den offenen Vollzug
  • Stellungnahmen zu Gnadenverfahren und zur Aussetzung von Strafen 
  • Verwaltungsaufgaben in Geschäftsleitung und Personaladministration
  • Arbeits- und Versorgungswesen
  • Rechnungswesen und Controlling
  • Leitung aller Versorgungsbereiche (Küche, Wäscherei) 
  • spezielle Aufgaben des mittleren Führungsmanagements der JV

Justizvollzugsbeamte im gehobenen Dienst können auch in den für den Justizvollzug zuständigen Behörden und Ministerien tätig werden. Bei Eignung kann auch eine Beförderung in die Laufbahn des höheren Verwaltungsdienstes angestrebt werden. Aufgrund der außerordentlich hohen Belastungen, auch bedingt durch den Schichtdienst, können Justizvollzugsbeamte früher als andere Beamte in den Ruhestand gehen.

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